Hallo ihr Lieben!
Heute habe ich wieder eine Weihnachtsgeschichte für euch. Sie ist von Christine Götter. Viel Spaß beim Lesen!
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Eines Abends im Advent, es war irgendwann in den 90-iger Jahren, beschloß
das Christkind Weihnachten wieder einmal auf der Erde zu verbringen.
Es war lange nicht mehr dort gewesen. Der Weg zur Erde war weit und
beschwerlich und er wurde auch kaum mehr begangen, außer von ein paar Engeln.
Diese mußten sich ab und zu da unten umsehen, denn sie schrieben die Chronik
der Erde.
Nur einer machte sich Jahr für Jahr auf den Weg, das war der Weihnachtsmann.
Viel Arbeit hatte er nicht mehr, denn es gab nur noch sehr wenig Kinder, die an
ihn glaubten. Für diese Kinder machte er sich besondere Mühe, denn sie waren
seine Hoffnung für den Frieden der Erde.
Das Christkind konnte den traurigen Erzählungen des Weihnachtsmannes kaum
Glauben schenken, "er war halt doch schon ein recht alter Mann." Auch
die Chronik, welche die Engel schrieben, erschien ihm nicht wahr. "Diese
Engel übertreiben doch immer wieder, ich will mich selbst überzeugen!"
So kam es, daß das Christkind am Morgen des Weihnachtstages auf der Erde
landete. Es war entsetzt über all die Dinge, die es sich ansehen mußte: Leute
im Geschenke-Kaufrausch - Weihnachtslieder plärren aus Lautsprechern -
angespannte, gehetzte Gesichter - schlichtweg ein Durcheinander, das es früher
nie gegeben hatte.
Beim Kommentar einer jungen Frau horchte das Christkind auf: "Dieses
Weihnachtsgetue nervt mich, hoffentlich ist der Rummel bald vorbei!"
"Das ist es wohl", dachte das Christkind. "Die Leute tun nur
noch so, als ob Weihnachten wäre, das eigentliche Weihnachtsgefühl kennen sie
längst nicht mehr."
Auch abends in den Familien wurde es kaum besser. Schnell - schnell, in die Kirche. Heute muß man da ja hin, ist doch Weihnachten - rasch nach haus,
das Essen wird sonst kalt - der Teller ist noch nicht leer, schon quengeln die
Kinder. Sie wollen ihre Geschenke, schließlich hat man sie lange genug
neugierig gemacht. Gleich - ist es soweit - JETZT...
Dem Christkind stehen die Tränen in den Augen. So traurig war es lange nicht
gewesen. Es mußte etwas tun, um den Menschen wieder echte Freude zu schenken.
Da kam ihm eine Idee: Es hatte ja noch sein Weihnachtslicht einstecken! Mit dem
tröstete es im Himmel kleine Engelchen, die von ihrer Wolke gefallen waren,
oder spendete Trost für alle, die traurig waren. Wieso sollte diese Licht auf
der Erde nicht auch seine Wirkung tun? Rasch griff das Christkind in seine
Tasche und streute Weihnachtslicht in jedes Haus. Es vergaß kein einziges.
Auf einmal wurde es überall still. Den Menschen wurde warm ums Herz. Die
Erwachsenen wollten sich zuerst gegen dieses Gefühl wehren, denn sie kannten es
nicht oder hatten es vergessen. Die Kinder aber, sie nahmen es sofort an. Für
sie war es das Schönste, was sie je erlebt hatten.
Die Alten lächelten still. Ja, Weihnachten hatte seinen Zauber wieder, der
im Laufe der Zeit verloren gegangen war.
"So etwas darf nie mehr geschehen", dachte das Christking und ließ vorsorglich eine ganze Menge Weihnachtslicht auf der Erde zurück, bevor es sich wieder auf den Heimweg machte. Dieses besondere Licht brennt seidem in jeder Kerze und bingt Frieden und Zuneigung, aber auch Ruhe und Nachdenklichkeit in die Häuser und Herzen der Menschen.
"Ja, ja", brummte der Weihnachtsmann wohlwollend, als er das Christkind bei seiner Heimkehr empfing. "Du hast den Menschen das schönste aller Geschenke gemacht - du hast ihnen die Freude gegeben. Damit wandte er sich um und ging zu seiner Weihnachtswerkstatt.
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Ich wünsche euch, dass auch ihr ein wenig Weihnachtslicht abbekommt. Damit der Zauber von Weihnachten nicht ganz verloren geht.
Vielen Dank für's Vorbeischauen,
Kiki